Mit Müntzer am Tisch
Am 10. August 2024 lud Müntzer in Allstedt zu Tisch! Anlässlich des 500. jährigen Gedenkens an die Fürstenpredigt veranstaltete die Stadt Allstedt mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt, des Landkreises Mansfeld-Südharz und dem Projektbüro Bauernkrieg ein Bürgerfrühstück. Doch das war nur ein Teil des vollgepackten Festtages!
Bei bestem Wetter eröffnete Daniel Kirchner (Bürgermeister Allstedt) das Bürgerfrühstück am Samstag, den 10. August 2024, um 10:05 Uhr. Bereits zahlreiche Besucher, Allstedter und Hungrige hatten sich an den aufgestellten Tafeln versammelt und ihre mitgebrachten Speisen ausgebreitet. Andere kauften sich vor Ort bei Bäckerei Meye, Soulskitchen oder dem Grillstand etwas für das leibliche Wohl.
Für die geistige Nahrung zwischen den Festakten sorgten der Historiker Lucas Wölbing mit seiner Publikation zu Müntzers Wirken in Allstedt, der Riestedter Heimat- und Geschichtsverein mit Informationen zum Kloster Kaltenborn und der THK Verlag aus Erfurt mit einer Auswahl an Büchern. Kinder kamen mit Clown Ferdinand und einer Hüpfburg auf ihre Kosten. Durch das Programm führte Babett Mühlstädt (Stadtmühle Allstedt und Mühlenverein).
Bis 12 Uhr wurde das Ganze durch den Ziegelroder Spielmannszug musikalisch begleitet. Dann spielte die Grundschule eine Interpretation des Froschkönigs ehe 12:30 Uhr Thomas Müntzer (Johannes Köhler - AndersWeltTheater) vor der Obrigkeit seine Fürstenpredigt hielt.
13 Uhr schließlich schritt man vor das verhüllte Denkmal neben dem Rathaus. Daniel Kirchner erläuterte worum es dabei geht. Auch Landrat André Schröder ist nach Allstedt gekommen um der Enthüllung beizuwohnen. Er betont die Bedeutung der Aktivitäten rund um das Bauernkriegsgedenken für Stadt, Landkreis und Land Sachsen-Anhalt. Schließlich erhält der Metallbildhauer und Schöpfer des Werkes, Friedemann Knappe das Wort. Das Kunstwerk wird enthüllt: es zeigt die Silhouette des Reformators Thomas Müntzer, der seine Hauptschaffenszeit in Allstedt hatte - ohne Gesicht, da kein zeitgenössisches Bild Müntzers überliefert ist.
14 Uhr steht ein Minne auf der Bühne - Rainer Böge, ehemaliger Museumsleiter von Schloss Allstedt - und stimmt auf die Gründung des Allstedter Bundes ein. Das Schutz- und Trutzbündnis wurde im Juli 1524 im Ratskeller zu Allstedt gegründet. Der wütende Mop (Heimatvereins Allstedt e.V.) mit Müntzer an der Spitze tritt vor die Bühne. Man erklärt die Notwendigkeit einer Vereinigung und zieht in den Keller um das Bündnis zu beschließen. Alle Gäste, die sich symbolisch eintragen lassen wollten, wurden eingeladen der Gruppe zu folgen.
Im hinteren Teil des Kellers konnte die DDR Verfilmung "Thomas Müntzer - Ein Film deutscher Geschichte" geschaut werden.
16:30 Uhr hielt Lukas Wölbing noch einen Vortrag zu Müntzers Wirken in Allstedt in der Johannis-Kirche, dem Nachbau der Pfarrkirche des Reformators, ehe die Veranstaltung endete.