Sense oder Morgenstern im Mansfelder Land?

Welche Waffen hatte die Landbevölkerung in der Zeit des Bauernkriegs? Vortrag mit Exponaten und Vorführung von Matthias H. Herzer

Datum:

22.08.2025

Uhrzeit:

17:00 bis 19:00 Uhr

Ort:

Lutherstadt Mansfeld

Luthers Elternhaus

Lutherstraße 29
06343 Mansfeld-Lutherstadt

Preis:

Eintritt frei

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Zog die Landbevölkerung im Bauernkrieg wirklich mit Sensen und Dreschflegeln in die Schlacht? Und wie war der „gemeine Mann“ im Mansfelder Land bewaffnet? Der Waffenexperte Matthias H. Herzer beleuchtet in einem Vortrag der LutherMuseen die tatsächliche Situation in Dörfern rund um Eisleben und in Mitteldeutschland. 

Unser Bild des bewaffneten Bauern ist stark mit der Sense oder dem Morgenstern verknüpft. Den historischen Tatsachen entspricht diese Vorstellung aber nicht. Referent Matthias H. Herzer stellt Quellen dazu vor und zeigt am Beispiel von authentischen Personen aus dem 16. Jahrhundert, welche Waffen und welche Schutzkleidung verbreitet waren. Dabei kann er beispielsweise für Rothenschirmbach sowie Klein- und Großosterhausen genau belegen, wie die Dorfbewohner dort ausgerüstet waren. Herzer präsentiert auch einige Exponate.

Wie die historischen Waffen richtig eingesetzt wurden und welche Kampftechniken um 1525 eine Rolle spielten, wird von zwei Schwertkämpfern ergänzend zum Vortrag vorgeführt. So wird auch die Frage beantwortet, welche Chance die Bauern Osterhausens in der Auseinandersetzung mit den Mannen Graf Albrechts hatten. Damit der Platz für die Schwertkampfvorführungen ausreicht, findet der Vortrag im Hof von Luthers Elternhaus statt.

Referent

Matthias H. Herzer ist ehemaliger Einsatzsoldat und war Ausbilder bei den Krisenreaktionskräften der Bundeswehr. Heute ist er Lehrer an einer Gemeinschaftsschule in Gera. Er erforscht historische Waffen und den Waffenbesitz der Stadt- und Landbevölkerung im Spätmittelalter. 2024 erschien sein Sachbuch „Wehrpflichten und Heerfolge im Spätmittelalter – Niederadel, Söldner, Stadt- und Landbewohner in den Kriegsordnungen des 15. Jahrhunderts“.