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Bauernkrieg 1525: Archäologie und Geschichte in den Klöstern Himmelpforte und Kaltenborn

Die heute sachsen-anhaltischen Gebiete waren in den Geschehnissen der Bauernaufstände nur ein Nebenschauplatz. Die großen militärischen und politischen Geschehnisse um 1525 – Schlachten, Belagerungen, Verhandlungen, Machtübernahmen – fanden andernorts statt. Allerdings finden wir die Plünderungen aus dieser Zeit, die in historischen Quellen recht genau und umfänglich beschreiben worden sind, in archäologischen Befunden wieder.

Zwei ehemalige Klöster stehen im Focus der Kabinettsausstellung im Landesmuseum: Das der Augustinereremiten von Himmelpforte bei Wernigerode und das der Augustinerchorherren bei Kaltenborn nahe Allstedt – ein zentraler Ort der Aktivitäten Müntzers. Beide Klöster wurden 1525 geplündert, in der Reformationszeit aufgehoben und später dem Verfall preisgegeben.

Vom Furor der Aufständischen stammen Brand- und Trümmerschichten mit einem kleinen Goldschatz, zerschlagenen Keramikgefäßen, Glasscherben von Fenstern, Kacheln und in Feuersglut zerschmolzenen Metallen als Ergebnisse massiver Zerstörungen. Diese Zeugnisse werden in Bezug zur historischen Überlieferung gesetzt und die Geschichte der Plünderungen so neu erzählt. Parallel dazu werden auch die laufenden Ausgrabungen an den authentischen Stätten zugänglich sein und die Arbeiten und Ergebnisse dem Publikum auf verschiedenen Wegen vermittelt.