Vom Bischofsschreiber zum Bauernführer

Michael Gaismair und der Aufstand der Tiroler Bauern - Vortrag zum Bauernkriegsgedenken von Robert Rebitsch

Datum:

13.03.2025

Uhrzeit:

18:30 Uhr

Ort:

Lutherstadt Eisleben

Luthers Sterbehaus

Andreaskirchplatz 7
06295 Lutherstadt Eisleben

Preis:

Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten.

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Südtirol kennen viele Deutsche vor allem als wunderschönes Urlaubsziel. Weniger bekannt ist, dass dort vor 500 Jahren wie in Mitteldeutschland die Bauern für ihre Rechte kämpften. Über den berühmten Anführer Michael Gaismair und seine Rolle im Tiroler Bauernaufstand spricht der Innsbrucker Historiker Dr. Robert Rebitsch am 13. März in „Luthers Sterbehaus“ in Eisleben. Er hat kürzlich eine neue Publikation zum Thema vorgelegt. Beginn ist um 18:30 Uhr. Der Vortrag ist Teil des Programms der LutherMuseen zum Gedenken an den Bauernkrieg 1525. 

Michael Gaismair (1490-1532) entstammte einer wohlhabenden Bauern- und Bergmannsfamilie. Er machte eine bürgerliche Karriere und arbeitete unter anderem als Schreiber beim Erzbischof von Brixen. Durch seine Arbeit wurde er auch mit der Ausbeutung der einfachen Leute konfrontiert. Gaismair schloss sich einem Bauernaufstand an und wurde aufgrund seiner militärischen Fähigkeiten zum Hauptmann gewählt.

Er führte mehrere Aufstände an, wurde verhaftet und musste immer wieder fliehen, unter anderem in die Schweiz, zuletzt nach Venedig. Dort wurde er 1532 auf Befehl von Erzherzog Ferdinand I. erstochen. Gaismair schwebte eine Gesellschaft ohne Privilegien vor. Sein Entwurf einer freien Bauernrepublik war in der Zeit der Bauernkriege einzigartig.

Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Aufstandsgeschehen und seinen Hintergründen: Wie war die Lage in der Grafschaft Tirol und im Hochstift Brixen vor dem Aufstand? Welches war der Auslöser? Welche Rolle spielte der Bauernanführer Gaismair? Wie endete der Aufstand – und welche Konsequenzen hatte die Empörung des „gemeinen Mannes“ in Tirol?


Referent

Robert Rebitsch, geboren 1968 in Brixlegg/Tirol, studierte Geschichte, Philosophie, Psychologie und Pädagogik in Innsbruck. Im Jahr 2000 wurde er promoviert, 2008 folgte die Habilitation im Fach Geschichte der Neuzeit. Rebitsch arbeitet im Forschungsmanagement der Universität Innsbruck und ist Lehrbeauftragter am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie für die Fächer Geschichte der Neuzeit und Österreichische Geschichte. Seine Forschungsschwerpunkte sind die politische Geschichte und Militärgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.